von Gottfried Keller (1819-1890)
Frau Rösel ist eine gute Frau,
wie liebt sie ihren König,
den König und sein ganzes Haus
und isst und trinkt so w (...)
von Gottfried Keller (1819-1890) Es war der Has von Überlingen, der scheut' den Märzen wie den Tod; denn in die Glieder fühlt' er dringen mit ihm des Alters leise Not. Wann n (...)
von Nikolaus Lenau (1802-1850)
Ich zog durchs weite Ungarland;
mein Herz fand seine Freude,
als Dorf und Busch und Baum verschwand
auf einer stillen Heide. (...)
von Nikolaus Lenau (1802-1850)
Rings im Kreise lauscht die Menge
bärtger Magyaren froh;
aus dem Kreise rauschen Klänge:
Was ergreifen die mich so? - (...)
von Nikolaus Lenau (1802-1850)
Drei Reiter nach verlorner Schlacht
wie reiten sie so sacht, so sacht!
Aus tiefen Wunden quillt das Blut,
es spürt da (...)
von Novalis (1772-1801)
Das Grab steht unter wilden Heiden;
Das Grab, worin der Heiland lag,
Muß Frevel udn Verspottung leiden
Und wird entheiligt jeden Ta (...)
von Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873)
Ein junger Mönch von Heisterbach
Lustwandelt an des Gartens fernstem Ort,
Der Ewigkeit sinnt still und tief er nach,
Und forscht dabei in Go (...)
von Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Aus des Meeres tiefem, tiefem Grunde
Klingen Abendglocken dumpf und matt,
Uns zu geben wunderbare Kunde
Von der schönen alten Wunderstadt.
In der Fluten Sch (...)
von Ludwig Uhland (1787 - 1808)
Man höret oft im fernen Wald
Von oben her ein dumpfes Läuten;
Doch niemand weiß, wo wann es hallt,
Und kaum die S (...)
von Franz Cornelius Honcamp (1805 - 1866)
Im Häuslein gegenüber, da wohnt ein Zimmermann,
Heut' vor dem Haus die Linde hub er zu fällen an.
Ich sprac (...)
von Ferdinand Freiligrath (1810-1876)
Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen,
Wandelt er nach der Lagune, in dem hohen Schilf zu liegen: (...)
von Ferdinand Freiligrath (1810-1876)
Auf des Lagers weichem Kissen
Ruht die Jungfrau, schlafbefangen,
Tiefgesenkt die braune Wimper,
Purpur auf den heißen (...)
von Franz Kugler (1808 - 1858)
An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn;
Ihre Dächer sind gefallen,
Und der Wind streicht durch die Hal (...)
von Julius Sturm (1816 - 1896)
O Lisberg, armer Flecken,
Wie haust an allen Ecken
In dir des Feindes Wut!
Hell lodern auf die Flammen,
In Staub sinkst du (...)
von Anastasius Grün (1806 - 1876)
Von Sabinerbergen nieder
Wallt das braune Räuberweib,
Schmiegend ihres Knäbleins Glieder
Sorglich fest an ihren Leib.
Wie sie tritt durch Romas Pforte,
G (...)
von Rudolf von Gottschall (1823 - 1909)
Unter den Linden von Gnadenfrei,
Dort an den moosigen Steinen,
Wandeln sie stumm im blühenden Mai,
Ohne zu klagen, z (...)
von Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
Auf ferner, fremder Aue,
Da liegt ein toter Soldat,
Ein ungezählter, vergess'ner,
Wie brav er gekämpft auch (...)