Quelle Text und Bild:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Falke
Gustav Falke (* 11. Januar 1853 in Lübeck; † 8. Februar 1916 in Großborstel/Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben (...)
Quelle Text und Bild: Wikipedia
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse) war ein bedeutender Lyrike (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ich träumte mich auf einem bangen Weg,
auf einem hohen, schwindelschmalen Steg,
der führte mich bis an das Himmelstor.
Da (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ihr ewigen Schulknaben,
ihr Helden vom Buchstaben,
kommt ihr denn nimmer vom Gängelband frei?
Immer die alte Leier,
trauliches Bimmelbeier
Ururgroßmutterlitanei.
(...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Knarrt die Stiege? Schritt vor Schritt,
schlurfend, schleifend kommt es nah.
Kenne dich am Tapp und Tritt,
Sorge, bist du wieder da?
Ärgert dich mein Wohlergehn,
(...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Leise kam sie, auf den Zehn,
wie des Nachts die Diebe gehn,
hob sich zu mir und bot
ihren Mund mir süß und rot.
Hob zu meinem Nacken frank
ihrer Arme weich Geran (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Erzählen soll ich, wie's gewesen?
Schön war es nicht. Geht selber hin!
Ich möchte von dem Druck genesen,
so lang ich in der Heimat bin.
Erzählt mir lieber, wie's (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Mein Weib und all mein holder Kreis,
mein Kind und all mein lachend Glück.
Ich rühre an die Saite leis,
wie hell klingt es zurück.
Nur manchmal, wenn von ferne ic (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Wer ist die alte rüstige Frau,
die am offnen Sarg ihr Sprüchlein sagt?
Wie rührend unter der starren Brau
der gebrochene Blick aus den Kissen klagt.
Das ist die ges (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Holder Frühling hauch mich an,
Dass ich neu erstehe,
Was ein Herz ertragen kann,
Ich ertrug's an Wehe.
Einst so blühend, diese Brust,
Soll sie ganz erkalten?
A (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ich weiß den Tag, es war wie heute
ein erster Maitag weich und mild,
und die erwachten Augen freute
das übersonnte Morgenbild.
Der frohe Blick lief hin und wieder (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Hüstelnd, ganz in sich zusammengesunken, sitzt die alte Dame in dem tiefen, weichgepolsterten Lehnstuhl. Von
schwarzem Seidenkleid umhüllt ein kleiner vertrockneter Kö (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein Traum nur war es, ein Gesicht,
aus Dämmerung geboren:
es kam des Wegs ein kleines Licht,
als hätts den Weg verloren.
Es zitterte und schwankte sacht
und flac (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Zwei Rosen, die an einem Strauch
zusammen aufgeblüht,
von einem knospenhaften Hauch
noch lieblich überglüht,
ein Mädchen brach wohl über Tag
das schwesterliche P (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein Mädel sah ich gehen,
Ich stand am Gartenthor,
Mich konnte das Mädel nicht sehen,
Goldregen hing davor.
Ganz nah ging es vorüber,
Hätt's mit der Hand erreicht (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Es war einmal, ich weiß nicht wann
und weiß nicht wo. Vielleicht ein Traum.
Ich trat aus einem schwarzen Tann
an einen stillen Wiesensaum.
Und auf der stillen Wie (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein Nixchen ist ans Land geschwommen,
Steht unter einem Blütenbaum,
Die warmen Sommerwinde kommen
Und trocknen ihr den feuchten Saum.
Mit großen Augen sieht die (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Hans Husch aus dem Busch,
o je, ists ein Schelm!
Sein schwarz kraus Haar
ist Hut ihm und Helm.
Schwarzaugen piffpaffen,
schießen Löcher, o weh!
Doch die schreckli (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Hans Husch aus dem Busch,
o je, ists ein Schelm!
Sein schwarz kraus Haar
ist Hut ihm und Helm.
Schwarzaugen piffpaffen,
schießen Löcher, o weh!
Doch die schreckli (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Nun steh ich über Grat und Kluft
in abendlichen Rosen
und höre durch die klare Luft
das Leben tief vertosen.
Ein Adler rauscht ins Tal hinab,
wo meine Toten schl (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein Wolf, ein Fuchs, ein toller Hund,
ich konnts vor Schreck so genau nicht sehn,
brach aus dem Korn, wuchs aus dem Grund.
Ich sah ihn plötzlich vor mir stehn
zwis (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Es saß im hellen Sonnenschein
Gevatter Tod am Grabenrand,
kreuzte gemächlich Bein und Bein
und hielt ein Blümchen in der Hand.
Er trieb das alte Fragespiel
und f (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein stiller Teich träumt im verlassnen Park,
von sonnendunklem Laub dich überschattet.
Nur manchmal, wenn der Wind heftiger rauscht,
huscht ein verlorner Lichtstrah (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Über die verhüllten Abendhügel
steigen schon die ersten Sterne her,
einmal rührt der Wind noch seine Flügel,
alles schweigt und träumt, nun träumt auch er.
Auf de (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Der Schritt der Stunde, wenn du schlaflos liegst,
und die Gedanken sich wie Schwalben jagen,
wenn sehnend du bis an die Sterne fliegst
und leer zurückkehrst, flügell (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Das war auf unsrer Bodenkammer,
wo schräg das Dach darüber lief.
Ach, was verschloß die rostige Klammer
der schweren Tür! Von keinem Brief
wurd je ein Siegel wegge (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
(Meiner Mutter)
Du warst allein,
ich sah durchs Schlüsselloch
den matten Schein
der späten Lampe noch.
Was stand ich nur und trat nicht ein?
Und brannte d (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
(Meinem Bruder)
Du wolltest, jung und hohen Sinns,
Paläste bau'n und Tempel
und sehntest dich, ein Haus zu sehn
mit deines Geistes Stempel.
Was dir der Gott (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Drei gelbe Margeriten
in meinem grünen Glas
nicken von schlanken Stengeln,
eine Sense hör ich dengeln,
ihr gelben Margeriten
in meinem grünen Glas.
Die lauen Lü (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Kein Orgelklang, kein Glockenton,
kein Chorgestühl, kein Kanzelthron,
nur eine Straßenecke war
die Kirche, wo im Amtstalar
ein eifervoller Prediger stand
und aufme (...)
von Wolfgang Müller (von Königswinter?) - (1816 - 1873)
Die Lust ist so still und der Wald so stumm
An dieser bewachsenen Halde,
Ein grüngewölbtes Laubdach ringsum,
Ein Wiesenthal unten am Walde (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Die Felder lagen still und schwer,
der Sommer brachte Segen.
Wir gingen kreuz und gingen quer
und kamen von den Wegen.
Es stand ein roter Mohn im Korn
und e (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Wie das Kind still an der Brust der Amme
saugt am weißen Wachs die gelbe Flamme.
Heilig sei mir ihre reine Glut.
Wie sie still auf ihrem Leuchter ruht,
soll sie bis (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
War einst ein Knecht, einer Witwe Sohn,
Der hatte sich schwer vergangen.
Da sprach sein Herr: "Du bekommst deinen Lohn,
Morgen musst du hangen."
Als das seiner (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Im Frühling, als der Märzwind ging,
als jeder Zweig voll Knospen hing,
da fragten sie mit Zagen:
Was wird der Sommer sagen?
Und als das Korn in Fülle stand,
(...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Schlaflos. Und also lag ich stundenlang.
Die Gassen schickten ihren späten Gruß:
Betrunkne zerrten einen Weihgesang
durch ihren Sumpf. Auftappend, Fuß vor Fuß,
ein (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein klapperdürrer Fiedelmann
stand unter einem Baume
und setzte seine Geige an
und geigte wie im Traume
und sang ein leises Zwitscherlied,
das rührte an die Äste,
(...)
von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Wie sank die Sonne glüh und schwer,
Und aus versengter Welle dann
Wie wirbelte der Nebel Heer
Die sternenlose Nacht heran! -
Ich höre ferne Schritte (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Sitz' ich sinnend, Haupt in Hand gestützt:
Schöner Tag, hab' ich dich recht genützt?
Einen Kuß auf meines Weibes Mund,
Liebesgruß in früher Morgenstund'.
Sor (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
In meinen Versen weint und lacht,
was mir mein Leben reich gemacht.
Wie mir das stille Tröstung gibt:
ich habe dich so sehr geliebt.
Auch du blickst wohl darauf (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Über reifen Ähren liegt
Stiller, goldner Abendschein.
Eine junge Mutter wiegt
Sacht ihr Kind und singt es ein.
Letzter heller Sensenklang
Zittert übers Feld (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Aus einer engen, wirren Wildnis sucht
ich einen Ausweg, doch am Ende stand
mit einer wehrenden Geberde: Ich.
Nicht heftig, aber zwin (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Hälst den Atem,
starrst in die Luft.
Siehst du was? Horchst du?
- Ja doch! es ruft!
Lautlose Stille,
nirgend ein Muck!
Narren dich Träume?
Neckt dich ein Spuk? (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Hier auf deinem Fensterbrette
durcheinander hingetan,
träumen wir vom Wiegenbette,
träumen wir vom Ozean.
Unter Algen, unter Moosen,
tief im Wald von Silbertang
(...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Der Himmel senkte seine grauen Fahnen
tief auf des Parks umflorte Sommerwipfel,
und durch die stillen Schattengänge schwebten
der Schwermut dunkle Falter leisen F (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Du weißt, ich hab dich lieb gehabt,
und immer gleich, an jedem Tag,
ob ich ein wenig Glück uns fing,
ob still in Sorgen abseits ging.
Da kam ein Frühlingssonnens (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Um den Teetisch saßen wir,
Oder tranken wir Kaffee oder Chokolade?
ein Traum nur war es,
und alles lebt nur wie Schatten noch,
wie Bilder aus einer Laterne magika
(...)
von Justinus Kerner (1786-1862)
Laßt mich in Gras und Blumen liegen
Und schaun dem blauen Himmel zu:
Wie goldne Wolken ihn durchfliegen,
In ihm ein Falke kreist in Ruh'.
Die blaue Stille stör (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
In den alten Klostergängen
tönts von dumpfen Nachtgesängen,
die von den zerfallnen Mauern
seltsam durcheinanderschauern;
über die geborstnen, kalten
Dielen rauscht (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ihr Hochmütigen,
euch mehr dünkenden,
ihr Pharisäer,
wie vieles danke ich euch.
Nicht vielleicht alles?
Ich danke euch meine Einsamkeit,
mein Abseitssein;
ich d (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Du schläfst, und sachte neig ich mich
über dein Bettchen und segne dich.
Jeder behutsame Atemzug
ist ein schweifender Himmelsflug,
ist ein Suchen (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Vor meinem Fenster schwanken
die schwarzen Koniferen
im Regen und die schweren
nassen Efeuranken.
Schatten allerwegen
und Schleier. Nirgend ein Sc (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Nun um mich her die Schatten steigen,
stellst du dich ein, willkommnes Schweigen,
du, aller tiefsten Sehnsucht wert.
Sehr hab ich unter Lärm und Last
des Tags nach (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
und Sonnenblumen mit den Strahlenspeeren
stehn stolz wie goldne Ritter auf der (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Blütenschwere Tage
In Düften und Gluten rings,
Mein Herz tanzt wie auf Flügeln
Eines trunkenen Schmetterlings.
Die Rosen über den Mauern,
Der Birnbaum darüber he (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Jahrelang sehnten wir uns
einen Garten unser zu nennen,
darin eine kühle Laube steht
und rote Rosen brennen.
Nun steht das Gärtchen im ersten Grün,
die Laube in (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Da hockt die Nacht am Wegesaum,
und neben ihr stehn Tod und Traum.
Das ist ein Geraune, ein Heimlichtun.
Ein Wind springt hinterm Wald hervor,
erhascht ein Wort mit (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Knarrt die Tür, und durch halben Spalt
schiebt sich die zierlichste Gestalt,
trägt eine Tulpe in der Hand:
Sieh mal, Papa, was Ursel fand.
Wirklich? Was du nicht (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Deutschland, ich soll dich lieben,
und läßt deine Dichter hungern,
von Tür zu Tür sich schieben
und lungern.
Deutschland, was sollen wir sagen,
den Blick zu Bode (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Eine liebliche Stunde
stand vor mir, den Finger am Munde.
Große, klare Augen sagten
von Gedanken, die nicht hervor sich wagten.
Rede nur, winkt ich, aber mit feinen (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Man kommt wohl eine Weile her
und läuft nach Blumen kreuz und quer
und bunten Schmetterlingen,
doch mählich steigt ein Schattenrauch
und weht von Sternen her ein Ha (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Die Kinder schlummern in den Kissen,
weich, weichen Atems, nebenan,
ein Traum vom heutigen Tag, und wissen
nicht, was mit diesem Tag verrann.
Wir aber fühlten (...)
von Heinrich Zeise (1822 - 1914)
Mich lockt der Wald mit grünen Zweigen
Aus dumpfer Stadt und trüber Luft!
Er lockt mit seiner Sänger Reigen,
Mit seinem feierlichen Schweigen
Und seiner Blüten (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Um Mitternacht, der Regen fiel
und schlug ans Fenster tropf und tropf,
und ohne Schlaf und schwer und schwül
lag ich auf meinem heißen Pfühl
und reckte mich
und st (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Legt rote Rosen mir um meine Stirne,
im Festgewande will ich von euch gehn,
und stoßt die Fenster auf, daß die Gestirne
mit heiterm Lächeln auf mein Lager sehn.
U (...)
von Gustav Falke (1853-1916)
Ein weißes Feld, ein stilles Feld.
Aus veilchenblauer Wolkenwand
hob hinten, fern am Horizont,
sich sacht des Mondes roter Rand.
Und hob sich ganz heraus und stan (...)
von Ernst Eckstein (1845-1900)
Im Winter, wenn prächtig die schlummernden Lande
wie Spiegel erglänzen im Flockengewande,
dann lieb' ich die prangende Erde wie je,
und das blinkende Eis und den b (...)