von Jaroslav Hašek (1883-1923)
Schwejk rückte frohen Herzens ein. Er hatte kein anderes Ziel, als sich beim Militär einen Jux zu machen, und es gelang ihm auch, zum Schrec (...)
Ein Besuch im Konsulat war fuer Jankele und Sahrale angesagt - und musste auch sein - so ungern sie dies wollten, aber sie benoetigten einen Stempel dieser Administration. Welch ein Tag, als sie aus d (...)
von Mark Twain (1835-1910)
Montag
Dieses neue Geschöpf mit dem langen Haar fängt an, mir sehr im Weg zu sein. Es ist immer hinter mir her und lunger (...)
Verfasser unbekannt
Neulich, als ich bei Oma war, fragte ich sie nach der Uhrzeit. Ich hatte nämlich meine Armbanduhr zu Hause vergessen. Oma (84 Jahre jung und noch rüstig (...)
von E.T.A. Hoffmann (1776-1822)
"Pirlipats Mutter war die Frau eines Königs, mithin eine Königin, und Pirlipat selbst in demselben Augenblick, als sie geboren wurde, eine geborne Prinzessin. Der Kö (...)
von Anton Tschechow (1860-1904)
Ich liebe Sie! Sie sind mein Leben, mein Glück, mein Alles! Verzeihen Sie, daß ein weibliches Wesen Ihnen ein solches Geständnis macht (...)
von Hermann Löns ( 1866 - 1914 )
Der Weihnachtsmann ging durch den Wald. Er war ärgerlich. Sein weißer Spitz, der sonst immer lustig bellend vor ihm herlief, merkte das und schlich hinter seinem He (...)
von Julius Stettenheim (1831-1916)
Der Polizeipräsident von Berlin trat gegen zehn Uhr morgens in sein Büro. Es war an einem kalten Dezembertage, aber in dem Büro herr (...)
von Anton Tschechow (1860-1904)
Auf einem Bahnhof der Nikolaibahn begegneten einander zufällig zwei Freunde; der eine ein dicker Mann, der andere ein dünner. Der Dicke hatt (...)
von Hans Christian Andersen (1805-1875)
Jedesmal, wenn ein gutes Kind stirbt, kommt ein Engel Gottes zur Erde hernieder, nimmt das tote Kind auf seine Arme, breitet die großen, (...)
von Helene von Engelhardt (1850-1910)
Großmutter lauscht dem Klang der Weihnachtsglocken
Und hat gedankenvoll ihr Haupt gebeugt,
Es fallen auf die Hand die greisen Locken,
In stiller Rührung wi (...)
von Ottilie Wildermuth (1817-1877)
Das war ein seltsamer Kauz, und wäre es wohl in jedem Stande gewesen, darum möchte ich ihn keineswegs als Typus des seinigen zeichnen; we (...)
von Friedrich Naumannn (1860 -1919)
Es ist Weihnachtsabend, die letzten kleinen Lichter brennen noch am Tannenbaum, die Kinder spielen, allmählich ruhiger geworden, mit den neuen Sachen, die Besche (...)
Zwei Knaben saßen auf der Quaimauer und spielten Würfel. Ein Mann las eine Zeitung auf den Stufen eines Denkmals im Schatten des säbelschwingenden Helden. Ein Mädchen am Brunne (...)
von Theodor Storm (1817 - 1888)
Es war einmal ein kleiner Junge, der hieß Häwelmann. Des Nachts schlief er in einem Rollenbett und auch des Nachmittags, wenn er müde (...)
Robert Hamerling (1830-1889)
Am Tag der Weihnacht, wo den andern Kindern
Der Christbaum freudenreich ward aufgerichtet,
Begruben sie den armen kleinen Leo.
Nasskalte Winde wehten, rieselnd fi (...)
von Heinrich von Kleist (1777 - 1811)
Zu L....e in Frankreich war ein junger Kaufmannsdiener, Charles C...., der die Frau seines Prinzipals, eines reichen, aber bejahrten (...)
von Hans Christian Andersen (1805-1875)
Draußen im Walde stand ein hübscher Tannenbaum, er hatte einen guten Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und ringsum standen viele größere Ge (...)
von Johannes Gillhoff (1861-1930)
Ohaa, in unseren Kirchen geschahen früher manchmal merkwürdige Sachen! Das war meist, als wir noch im Anfang steckten und weit auseinander (...)
Autor unbekannt
Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen. Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ih (...)
von Ottilie Wildermuth (1817-1877)
Es ist eine uralte Tradition, die bis auf den heutigen Tag auf Treu und Glauben hin angenommen wird, daß nur der Glückliche Freunde habe (...)
Verfasser unbekannt
Eine Schülerin der zweiten Klasse liest ihren Aufsatz über die Kuh vor:
Die Kuh ist ein Haustier. Sie ist überall mit Rindleder &uum (...)
von Mark Twain (1835-1910)
Der berühmte, jetzt verstorbene Komiker und Humorist Artemus Ward bereiste, als ich in Virginia City Redakteur war, die Städte im fernen Westen, (...)
Verfasser unbekannt
Vor vielen, vielen Jahren, da war einst im heiligen Rußland ein Bauer vor der Weihnacht traurig und trostlos. Er hätte gerne seiner Frau, seinem Kind und allen Nachbarn am Heili (...)
von Gerdt von Bassewitz (1878-1923)
(Aus "Peterchen's Mondfahrt")
Hier waren noch niemals Kinder gewesen; es war ein unbeschreibliches Glück für die beiden kleinen Reisenden, daß ihnen die Nachtfe (...)
von Victor Auburtin (1870-1928)
Unter der Regierung des Kalifen Mahmud lebte in Basra der Dichter Omar ibn ali Rebia, der von seinen Zeitgenossen der Dichter unter den Dichtern genan (...)
von Dora Schlatter (1855-1915)
"Die Nachtigall mit süßem Schall
Singt alles gleich vom Blatt", -
so tönte eine helle Knabenstimme aus der Scheunentür, und wahrlich, sie klang wie ein Glöcklein (...)
von Anton Tschechow (1860-1904)
Über den Marktplatz geht in neuem Mantel, ein Bündelchen in der Hand, der Polizeiinspektor Otschumjelow. Hinter ihm schreitet ein rothaarige (...)
Verfasser unbekannt
Ich weiss nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin.
Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns.
Ich erinnere mi (...)
von Wilhelm Jensen (1837-1911)
Der Eisenbahnzug lief über Heide- und Moorland Norddeutschlands. Ab und zu pfiff er mit einem melancholischen Ton in den grauen Dezembernachmittag hinein und hielt an (...)
von Dora Schlatter (1855-1915)
"O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!" klang es von frischen Kinderstimmen und einer tiefen, klaren Frauenstimme durch die Räume des Thalbache (...)
Verfasser unbekannt
Der Erste Weltkrieg hat bereits Tausende von Menschen das Leben gekostet.
An der französisch-belgischen Grenze bei Ypern, Basseville und St. Yvon liegen sich verfeindete Soldat (...)
von Hans Christian Andersen (1805-1875)
"Das ist eine entsetzliche Geschichte", sagte eine Henne, und zwar auf der anderen Seite der Stadt, wo die Geschichte nicht passiert (...)
von Theodor Meyer-Merian (1818-1867)
Es war ein altmodischer Winter, draußen auf Weg und Steg, Feldern und Bergen alles verschneit bis auf die schwarzen Tannen, von denen der scharfe Wind den Schne (...)
von Adolf Schmitthenner (1854-1907)
Es gibt ein Dörflein, liegt also fernab von aller Welt, dass gute und schlechte Mär zwei Monate später dorthin kommt als sonst an irgendeinen Fleck in deutschen (...)
von Dora Schlatter (1855-1915)
Es war Weihnachtsabend des Jahres 1703. Der Vater Knesebeck, angesehener Ratskämmerer der Stadt Rostock, saß am hellen Kamin in seinem roten, plüschenen Sessel. Sein (...)
von Anton Tschechow (1860-1904)
Eine mittelgroße Fliege kroch dem Staatsanwaltschaftsgehilfen Hofrat Gagin in die Nase. Ob sie nun die Neugier plagte oder ob sie sich aus Leich (...)
Jakob
(von
Gezubbel - Kleiner Streifzug durch die Welt der Literatur - 11.02.2010)
von Hermann Löns (1866-1914)
Mitten im Bruche stand eine gewaltige, hochschäftige, breitkronige Kiefer, ein Wahrbaum für die ganze Gegend. In ihr horstete Jahr fü (...)
von Johann Peter Hebel (1760-1826)
Der Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmendingen und Gundelfingen so gut als in Amsterdam, Betrachtungen über den Unbestand aller (...)
Ich hörte die Wagen an dem Gartengitter vorüberfahren, manchmal sah ich sie auch durch die schwach bewegten Lücken im Laub. Wie krachte in dem heißen Sommer das Holz in ihren S (...)
von Paul Ernst (1866-1933)
Violette liebt mit ihrem ganzen Temperament Cinthio, und sie hat sehr viel Temperament. Chinthio sitzt ihr zu Füßen, spielt die Laute, hört (...)
von Charles Dickens (1812-1870)
Meine Tante und ich nahmen Platz am Kamin in unserem Londoner Hotel.
Dann machte ich ihr nach gewissen feststehenden Regeln, von denen nicht di (...)
Verfasser unbekannt
Menschen sind schon komische Wesen. Das liebe lange Jahr über vergiften sie uns mit ihren Abgasen, beschweren sich trotzdem über das Waldsterben und hinterlassen allen mögliche (...)
von Ludwig Thoma (1867-1921)
Meine Mutter sagte: "Ach Gott ja, übermorgen kommt die Schwägerin!"
Und da machte sie einen großen Seufzer, als wenn der (...)
von Mark Twain (1835-1910)
Im Jahre 1892 verbrachte ich den Herbst in Mentone an der Riviera. Mentone ist still, einfach, ruhig, anspruchslos; die Reichen und Vergnügungssü (...)
von Ludwig Anzengruber (1839-1889)
Wer lobsänge dem Süden mit ungeheuchelter Begeisterung, wenn nicht sein Widerpart der Norden wäre? Was hätte ein ewiger Frü (...)
Verfasser unbekannt
Es ist Montag, der 3. Juni 2010, 5 Uhr morgens.
Der Radiowecker reißt Günter R. (47) aus dem Schlaf. Der Oldie-Sender spielt Modern Talking..
Herr R. quält sich aus dem Bett. (...)
Martin Luther (1483 - 1546)
Eine Stadtmaus ging spazieren und kam zu einer Feldmaus. Die tat sich gütlich an Eicheln, Gersten, Nüssen und woran sie konnte.
Aber die Stadtmaus sprach: "Was willst (...)
von Gertrud Storm (1865-1936)
Unser Vater war ein echter, rechter Weihnachtsmann, er wusste jedes Fest erst recht zu einem Feste zu gestalten. Den ganzen Zauber der Weihnacht zu &uum (...)
von Guido Hammer (1821-1898)
Eine Jugenderinnerung
Langer trockener Dezemberfrost, den der dabei eisig stürmende Nord um so empfindlicher werden ließ, war vorhergegangen, bis endlich mildes Wett (...)
von Paula Dehmel (1862-1918)
Unter der Türschwelle war ein kleines Loch. Dahinter saß die Maus Kiek und wartete.
Sie wartete bis der Hausherr die Stiefel aus- und d (...)
von Johann Wolfgang von Goethe
Frankfurt, den 25. Dezember 1772
Christtag früh. Es ist noch Nacht, lieber Kestner, ich bin aufgestanden, um bei Lichte morgens wie (...)
aus dem Roman "Die Heilige und ihr Narr"
von Agnes Günther (1863-1911)
Ein dichter Nebel lag drei Tage über dem Waldland, dann kam die scharfe Kälte, und nun hat der Wald sein schönstes Weihnachts (...)
von Theodor Storm (1817-1888)
Es war mitten in der Nacht.
Hinter den Linden kam eben der Mond heraus und leuchtete durch die Spitzen der Obstbäume auf die Hinterwand des (...)
von Paula Dehmel (1862-1918)
"Kind," sagte am Vortage des Weihnachtsfestes meine gute Mutter zu mir, "Kind, geh, bring' dem alten Christian seine Kuchenstolle und dieses Paket. Sag', ich ließ' ihn (...)